Galerie.Z
   

Franz Türtscher
Konturen und Dialoge

Ausstellungseröffnung                            Donnerstag  15. Okt 2015 | 19:30 Uhr
Der Künstler ist anwesend

Es spricht
                                                Mag. Margot Prax

Fotos der Ausstellungseröffnung

Ausstellungsdauer                                  15|10|2015 - 14|11|2015


Arbeiten auf Papier von Franz Türtscher sind ganz selten in Ausstellungen gezeigt worden. In der Galerie.Z sind nun Zeichnungen Türtschers zu sehen – Mischtechniken und Collagen auf Papier, beginnend mit den frühen 90er Jahren bis hin zu aktuellen Arbeiten aus den letzten Jahren.

Die Konzeption der Ausstellung folgt dem Prinzip der Collage. Arbeiten aus unterschiedlichen Zeitspannen sind verschiedenartig gerahmt und in unterschiedlichen  Gruppierungen angeordnet. Bemerkenswert ist, dass Türtschers filigrane grafische Strukturen auf Leinwand der Zeichnung an sich sehr verwandt sind.

Eine Gruppe der ausgestellten Arbeiten beschränkt sich auf schwarz-weiß Kontraste, ein anderer Teil korrespondiert mit den vertikal ausgerichteten Streifen-Bildern auf Leinwand, die sich in erster Linie mit Farbe und Farbwirkungen auseinandersetzen.
Bei den Collagen handelt es sich um frühere Arbeiten, von denen ein Teil speziell für das Montageverfahren in einzelne Bildelemente zerschnitten und zu neuen Bildern montiert wurde.
 
Die Bilder mit dem Titel „LINIEN-ALLIANZEN“, an denen Türtscher die letzten 30 Jahre kontinuierlich gearbeitet hat, sind auf schwarz-weiß Kontraste reduziert und im Wesentlichen auf einer Rasterstruktur aufgebaut. Bevor das Bild entsteht, wird die Leinwand mit einem feinen, gitterartigen Rasternetz überzogen, eine Art „Vorlage“, über der das eigentliche Bild schrittweise Gestalt annimmt. Es wird ein Versuch unternommen, Ordnungen und adaptierte Ordnungen, Orientierung und Überblicke zu schaffen. Gleichzeitig soll durch Variationen, Fehler und Brüche in der Linienführung Unordnung und Neues erzeugt werden. Die Bilder sind daher von Ambivalenz und Zweideutigkeit geprägt. So entstehen konzeptuell eine Störung des Regelmäßigen und gleichzeitig ein Dialog zwischen Harmonien und Disharmonien.
Die Bilder sind eine Art Aufzeichnung, skizzenhafte Notationen von Plänen, die Fragen und Anregungen im weitesten Sinn provozieren.   

Die Farbstreifenbilder, die auch Ausgangspunkt für drei realisierte Projekte für „Kunst im öffentlichen Raum“ waren, bilden in dieser Ausstellung ein ergänzendes Element zu den schwarz–weiß dominierten Zeichnungen.

Im Bildzyklus mit dem Arbeitstitel „Kontraste – Farbensehen“ wird Farbe als autonome Qualität in unterschiedlicher Art und Weise zum Thema der Arbeit gemacht. Die Möglichkeiten und Perspektiven von Farbe und Farb-Variationen werden als gestalterische Mittel zugunsten einer Reduktion auf ihre Äußerlichkeit instrumentalisiert: was wir sehen, ist im Wesentlichen nichts als Farbe, die ihrerseits eine Grundbedingung der weiteren Strukturierung des Wahrgenommenen darstellt.
Durch die verschiedenen Farbeigenschaften entstehen Kontraste, Harmonien und Disharmonien, die ein vielfältiges und komplexes Beziehungsgeflecht ergeben.

Franz Türtscher
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